Rückenprobleme: nur im Notfall operieren
160.000 Operationen an der Wirbelsäule
Solche Erfahrungen teilen Millionen Bundesbürger. Statistisch gesehen leiden aktuell mehr als 30 Prozent von ihnen unter Rückenschmerzen, etwa 70 Prozent haben die Probleme mindestens einmal im Jahr. Viele Betroffene sehen den einzigen Ausweg in einer Operation: Pro Jahr finden mehr als 160.000 solcher Eingriffe an der Wirbelsäule statt. Nach Ansicht von Alexander Reinert, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Orthopädiezentrum Rankestraße in Berlin, könne man vielen Patienten auch Schmerzlinderung verschaffen und Lebensqualität zurückgeben, wenn man sie intensiv konservativ behandle, also auf eine Operation verzichte: "Schmerzlinderung in Kombination mit individuellen Muskeltrainingsmethoden wirkt häufig nachhaltiger." Reinert rät nur dann zur Operation, wenn unerträgliche Nervenschmerzen oder Lähmungserscheinungen auftreten und die Lebensqualität durch andere Maßnahmen nicht erhalten werden kann.
Für den Fall der Fälle privat vorsorgen
Schlimmstenfalls haben Rückenerkrankungen eine Berufsunfähigkeit zur Folge. Alexandra Sitte von den Ergo Direkt Versicherungen weist darauf hin, dass es in diesem Fall vom Staat nur eine minimale Unterstützung gibt. Die Expertin empfiehlt deshalb, sich frühzeitig privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu schützen. Denn gerade in jungen Jahren sei die gesundheitliche Situation noch gut und damit in der Regel problemlos versicherbar. Die Versicherungssumme beziehungsweise Rentenhöhe sollte etwa 70 bis 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens abdecken, die Absicherung bis zum geplanten Eintritt in die Altersrente gelten.
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